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Intuitives Essen – wie funktioniert das?

von Andreas Falk

Das intuitive Essen (oder auch intuitive Ernährung) ist eine Essphilosophie, die dich im Kern ihrer Anschauung zum Experten deines eigenen Körpers und dessen Bedürfnisse macht.

Im Wesentlichen ist es das Gegenteil einer traditionellen Ernährung. Es gibt keine Richtlinien darüber, was zu vermeiden und was oder wann zu essen ist. Stattdessen lehrt diese Philosophie, dass du der einzige Mensch bist, der die richtige Entscheidung für sich und den eigenen Körper treffen kann.

Intuitives Essen ist im Prinzip eine einfache Idee. Im Kern geht es darum, mit allen Arten von Lebensmitteln Frieden zu schließen. Und im Gegensatz zu traditionellen Diäten, die den Konsum bestimmter Lebensmittel einschränken oder verbieten, solltest du beim intuitiven Essen zuerst einmal aufhören, Lebensmittel als grundlegend „gut“ oder „schlecht“ zu betrachten. Stattdessen hörst und spürst du stärker in deinen Körper hinein und isst, was sich für dich richtig anfühlt.

Dieses Prinzip könnte von manchen Menschen natürlich so verstanden werden, dass man einfach isst, was man will, wann immer man will. Das ist aber definitiv nicht so zu verstehen. Intuitives Essen bedeutet, die natürliche Fähigkeit deines Körpers zu nutzen, dir zu sagen, wann du hungrig oder satt bist. Auch Süchte und dauerhafte, schädliche Gewohnheiten sind nicht Teil dieser Philosophie. Es geht eher um eine natürliche Ausgewogenheit. Sich auch mal etwas zu gönnen, wenn es der Körper oder die Seele verlangt, aber dabei gleichzeitig nicht zu übertreiben. Wer eine gesunde und geschulte Intuition besitzt, kann dieses Konzept sehr gut umsetzen. Daher ist es für jeden Menschen wichtig, seine intuitiven Fähigkeiten zu stärken und das Vertrauen in sich selbst wieder zu entdecken.

Beim intuitiven Essen geht es auch weniger darum, ob man nun abnimmt oder zunimmt. Der Gedanke dahinter ist, dich darin zu stärken die richtigen Lebensmittel im richtigen Moment für dich auszuwählen, die am besten für deine körperliche und auch seelische Gesundheit geeignet sind.

Durch diesen Essstil wird eine gesunde Einstellung zu Essen und Körperbild gefördert. Jeder wird selbst zum Experten seines eigenen Körpers und der eigenen Ernährung. Das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit wird gesteigert, denn um intuitiv zu essen, musst du wieder lernen, deinem Körper und deiner inneren Stimme zu vertrauen.

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Die 10 Schlüsselprinzipien des Intuitiven Essens

Der Begriff des Intuitiven Essens wurde in dem Buch „Intuitive Eating“ von Elyse Resch und Evelyn Tribole geprägt. In ihrem Buch legen die Autorinnen 10 Grundprinzipien der Philosophie dar, die im folgenden aufgelistet werden:

1. Lege die Diät-Mentalität ab

Die Diät-Mentalität ist die Idee, dass es da draußen eine Diät gibt, die für dich gut funktioniert und ideal ist. Intuitives Essen ist hingegen eine Art Anti-Diät.

2. Höre auf deine Hungersignale

Hunger ist nicht dein Feind. Reagiere auf die frühen Anzeichen von Hunger, indem du deinem Körper dann auch etwas gibst. So kann sich auch schnell ein Sättigungsgefühl einstellen. Wenn du allerdings wartest, bis du übermäßig hungrig wirst, wirst du wahrscheinlich zu viel essen.

3. Schließe Frieden mit deinem Essen

Rufe einen Waffenstillstand im Krieg mit dem Essen aus. Befreie dich von Vorstellungen, was du essen oder nicht essen sollst.

4. Fordere die innere Lebensmittel-Polizei heraus

Essen ist nicht gut oder schlecht und du bist nicht gut oder schlecht, weil du etwas Bestimmtes isst oder nicht isst. Lasse alle negativen Glaubenssätze los.

5. Achte auf die Sättigungssignale

So, wie dein Körper dir sagt, wann er hungrig ist, sagt er dir auch, wann er satt ist. Achte auf die Signale angehender Sättigung, während du isst. Beobachten während dem Essen bei dir selbst, wie dir das Essen schmeckt und wie hungrig oder satt du dich fühlst.

6. Entdecke den Zufriedenheitsfaktor

Gestalte dein Esserlebnis angenehm. Gönne dir eine Mahlzeit, die dir gut schmeckt und setze dich bequem hin, um sie zu essen. Wenn du das Essen zu einer angenehmen Erfahrung machst, wirst du möglicherweise feststellen, dass es weniger Nahrung braucht, um dich zu sättigen.

7. Vermeide emotionales Essen

Emotionales Essen ist eine Strategie zur Bewältigung von Gefühlen. Finde Wege, die nichts mit Essen zu tun haben, um mit deinen Gefühlen umzugehen. Wie z. B. spazieren gehen, meditieren, Tagebuch führen oder mit Freunden reden.

8. Akzeptiere deinen Körper

Anstatt deinen Körper dafür zu kritisieren, wie er aussieht, erkenne ihn als vollkommen und schön an.

9. Bewege dich

Finde Möglichkeiten, deinen Körper auf eine Weise zu bewegen, die dir Spaß macht. Verlagere den Fokus vom Abnehmen weg, hin zu dem Gefühl energiegeladen, stark und lebendig zu sein.

10. Schätze deine Gesundheit

Das Essen, das du isst, sollte dir gut schmecken und dir ein gutes Gefühl geben. Denke daran, dass es deine allgemeinen Ernährungsgewohnheiten sind, die einen Einfluss auf deine Gesundheit haben. Bleibe dabei aber immer gelassen. Eine Mahlzeit oder auch mal etwas Deftiges oder Süßes zwischendurch, wird deiner Gesundheit nicht gleich etwas anhaben oder ihr schaden. Die Gesamtheit der Ernährung ist entscheidend.

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